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E-Commerce-Fulfillment-Trends im Jahr 2022

E-Commerce-Fulfillment-Trends im Jahr 2022

Der Umsatz im Online-Einzelhandel steigt seit Jahren an. Im Jahr 2019 wurde laut Statistischem Bundesamt ein Umsatz – ohne Umsatzsteuer – von ca. 79,2 Milliarden Euro verzeichnet. Für 2020 legen die Wachstumsraten einen Umsatz von rund 99,4 Milliarden Euro nahe, für 2021 von rund 118,5. Die COVID-19-Pandemie kurbelt den E-Commerce weiter an und führte den Verbrauchern die Vorteile, Artikel mit wenigen Klicks online zu bestellen, vor Augen. Kein Wunder, dass die E-Commerce-Fulfillment-Betriebe Mühe haben, mit dem über den Schätzungen liegenden Wachstum Schritt zu halten.

Ausreichend Platz und Arbeitskräfte sind – neben anderen Faktoren – der Schlüssel zur Bewältigung des kontinuierlichen Wachstums der E-Commerce-Fulfillment-Center. Derzeit stößt die Branche jedoch an ihre Grenzen, da die Unternehmen mit den Anforderungen kämpfen, den Materialfluss aufrecht zu erhalten und die Erwartungen der Verbraucher zu erfüllen.

Zu den Vorteilen, die Unternehmen durch Investitionen in eine smarte E-Commerce-Fulfillment-Strategie erzielen, gehören eine höhere Effizienz, weniger Kosten und eine verbesserte Kundenzufriedenheit. Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, sollten sich konkrete Ziele setzen und Methoden erarbeiten. Im Folgenden finden Sie acht Trends im Bereich ECommerce Fulfillment, die Sie im Auge behalten sollten, um Ihre Fulfillment-Strategie im Online-Handel zu optimieren.

1. Verbreiterung der Lieferantenbasis

Seit Beginn der Pandemie plagten Lieferprobleme die E-Commerce-Branche. Die Nachfrage überstieg bei einigen Waren das Angebot, es gab einen erheblichen Mangel an Arbeitskräften und LKW-Fahrern, die Fabriken waren nicht in der Lage, die Märkte zu bedienen und die Lagerflächen konnten den rasant ansteigenden Anforderungen nicht gerecht werden.

Unternehmen haben aus den vergangenen Jahren gelernt und wissen heute, wie wichtig es ist, über eine breitere Lieferantenbasis und Notfallpläne zu verfügen, um Lieferausfälle bestenfalls zu vermeiden. Mehrere Transportunternehmen und Material- oder Produktlieferanten in der Pipeline verschaffen Logistikunternehmen und ihren Geschäftspartnern mehr Flexibilität.

Unser Tipp Nr. 1: Stellen Sie sich breit auf, um bei Lieferengpässen auf mehrere Alternativen ausweichen zu können.

2. Customer Journey

Kunden, die noch nie am Rechner oder auf ihrem Handy auf "Kaufen" gedrückt hatten, waren gezwungen ihr Kaufverhalten zu ändern, als die Pandemie ausbrach. Diejenigen wiederum, die bereits regelmäßig Kleidung oder Elektronik im Internet kauften, begannen nun auch, Lebensmittel und Haushaltswaren über verschiedene Websites und Apps zu erwerben. Für den Online-Handel brachten die Kontaktbeschränkungsmaßnahmen also tendenziell einen Aufschwung. Um diesen vorübergehenden Vorteil gegenüber traditionellem Einzelhandel auszubauen, sammeln die E-Commerce-Anbieter Informationen über die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden.

Der Trend, die Customer Journey in den Mittelpunkt zu stellen, wächst daher immer weiter. Insbesondere nehmen Unternehmen Änderungen an ihren Online-Plattformen und -Prozessen vor, die den Kauf von Artikeln und deren Tracking vom Warenkorb bis zur Haustür erleichtern. Dazu gehören automatische Benachrichtigungen, wenn ein Artikel versandt wird, und hilfreiche Tipps für die richtige Produktauswahl.

Daher unser Tipp Nr. 2: Sammeln Sie Informationen über Ihre Kunden und nutzen Sie diese, um die Customer Journey so angenehm wie möglich zu gestalten. Sorgen Sie auch für ein umfangreiches Tracking-System für die Artikel, welche Kunden bei Ihnen bestellen.

3. Direct To Customer (DTC) Fulfillment

DTC-Marken erfreuen sich bereits seit geraumer Zeit wachsender Beliebtheit. Während der Pandemie blieben DTCs weiterhin populär. Insgesamt ist das Vertrauen der Verbraucher zwar gesunken und Kunden waren allgemein zurückhaltender bei Neuanschaffungen. DTCs konnten diesen Entwicklungen jedoch weitestgehend trotzen und erlebten im Verlauf der Lockdowns einen regelrechten Wachstumsschub.

Was bedeutet dieser Trend für die E-Commerce-Logistik? Einige Logistikunternehmen satteln um und wickeln das DTC-Geschäft für große Marken ab, d.h. sie liefern direkt zu den Kunden anstelle von Lieferungen an Einzelhandelsgeschäfte. Es besteht die Möglichkeit, dass Fulfillment-Unternehmen Aufträge von Marken verlieren, wenn diese sich entscheiden, ihre DTC-Lieferungen intern zu übernehmen.

Unser Tipp Nr. 3: Seien Sie offen für Neues und ziehen Sie DTC in Erwägung. Der Trend für DTC ist weiterhin vielversprechend, aber ein flexibles Umdenken von Transport- und Logistikunternehmen ist hier vonnöten, um die entsprechenden Aufträge zu erhalten.

4. Echtzeit-Tracking

Die Verbraucher und Geschäftspartner von heute haben sich daran gewöhnt, Informationen über die Produktverfügbarkeit und -abwicklung in Echtzeit zu erhalten. Die meisten großen E-Commerce-Logistikunternehmen haben die entsprechenden Systeme bereits eingeführt und die mittleren und kleineren Unternehmen folgen diesem Beispiel.

Die einzelnen Produkte sind mit RFID-Etiketten versehen, die auch extremen Bedingungen standhalten. Auf dem Weg vom Hersteller zum Lager werden die RFID-Etiketten gescannt und liefern Logistikunternehmen und ihren Partnern Daten zur Bestandsverfolgung in Echtzeit. E-Commerce-Shops können die Daten zur Bestandskontrolle nutzen und Kunden automatisch benachrichtigen, wenn das gekaufte Produkt die Lieferkette durchläuft.

Unser Tipp Nr. 4: Investieren Sie in ein gut funktionierendes Tracking-System, um Ihren Kunden Echtzeitinformationen zur Verfügung zu stellen.

5. Letzte-Meile-Logistik

Eine der größten logistischen Herausforderungen für E-Commerce-Unternehmen ist die Logistik der „Letzten Meile“. Dies bezieht sich auf die letzte Phase der Auftragsabwicklung, in der die Ware zum Kunden gelangt. Engpässe bei der Zustellung auf der letzten Meile können aufgrund von Arbeitsproblemen, Verkehr, abgelegenen Standorten, behördlichen Vorschriften und auch speziellen Kundenwünschen auftreten.

Unternehmen gehen dieses Problem unter anderem dadurch an, dass sie ihre Ressourcen bündeln und Verträge mit Logistikanbietern für die letzte Meile abschließen. Diese wiederum denken über den Tellerrand hinaus, indem sie Lösungen wie eCargo-Bikes, Drohnen und autonome Bodenfahrzeuge einsetzen, um die Produkte an deren Ziel zu befördern.

Unser Tipp Nr. 5: Befassen Sie sich eingehend mit den möglichen Stolpersteinen der „Letzten Meile“. Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren möchten, werfen Sie gerne einen Blick in unseren Beitrag „Das Geld liegt auf der letzten Meile: Diese Rolle spielt Mobility in der Transport- und Logistikbranche“.

6. Hybride Auftragsabwicklung

Wenn Sie Artikel online bestellen, gibt es jetzt mehrere Möglichkeiten, sie zu Ihnen nach Hause zu bringen. Dienste wie BOPIS (Buy Online Pick-Up In-Store) und die Abholung am Straßenrand waren vor der Pandemie beinahe unbekannt. Laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage planen mittlerweile 60 % der Verbraucher, im nächsten Jahr BOPIS-Dienste zu nutzen.

Wenn Fulfillment-Unternehmen auf diese hybriden Auftragsabwicklungsoptionen zurückgreifen, entlastet dies die traditionellen Methoden und Lieferketten. Diese Art von Systemen erfordert jedoch ein einheitliches Inventarsystem, damit die Geschäfte auf ihre Lagerbestände vor Ort zurückgreifen können, um Online-Bestellungen zu erfüllen.

Unser Tipp Nr. 6: Vereinheitlichen Sie Ihr Inventarsystem, damit Sie BOPIS anbieten können.

7. Automatisierung

Ob in Form von Transportrobotern, Reverse-Logistik-Lösungen oder einem Lagerverwaltungssystem - die Nachfrage nach Automatisierung in der Logistikbranche ist als Lösung für komplexe Lieferketten und Arbeitskräftemangel stark angestiegen.

Bis 2026 wird der weltweite Markt für Lagerautomatisierung auf über 26 Milliarden Euro geschätzt. Eine kürzlich von der ARC Advisory Group durchgeführte Umfrage ergab für die USA, dass 79 % der Befragten in den nächsten 1 bis 3 Jahren "wahrscheinlich" oder "sehr wahrscheinlich" in die Automatisierung investieren werden. 3PLs können die Automatisierungslösungen wählen, die am meisten Sinn machen, wie z. B. automatische Kommissionierungssysteme oder Transportroboter bzw. FTS.

Unser Tipp Nr. 7: Machen Sie sich Gedanken, ob Automatisierung auch für Ihr Unternehmen in Frage kommt und lohnend ist. Wir beraten Sie hierzu gerne.

8. Nachhaltigkeit

Die COVID-19-Pandemie beherrscht seit einigen Jahren die Schlagzeilen und drängt Themen wie Klimawandel und soziale Verantwortung an den Rand. Nach wie vor ist Engagement für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen jedoch sehr wichtig und wird auch von politischer Seite gefordert. Und auch den Verbrauchern liegen diese Themen nach wie vor sehr am Herzen.

Um den wachsenden Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden und das Richtige für den Planeten zu tun, werden immer mehr E-Commerce-Unternehmen und Logistikanbieter der Nachhaltigkeit Priorität einräumen. Dies kann wiederverwertbare Verpackungen, CO2-neutralen Versand und/oder energieeffizientere Geräte beinhalten. Ein mobiler Arbeitsplatz spart Ressourcen und Zeit. Daher kann er ein wichtiger Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Lager sein.

Unser Tipp Nr. 8: Behalten Sie neben dem Pandemie-Chaos auch die Nachhaltigkeit im Auge. Mobile Arbeitsplätze sind eine smarte Lösung für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit im Unternehmen. 

Fazit

Aufgrund der globalen Gesundheitskrise hat sich der Einzelhandel in wenigen Jahren stark verändert. Der eCommerce-Markt wuchs enorm an, was Fulfillment-Unternehmen rund um den Globus in eine schwierige Lage bringt. Doch die Unternehmen, die rasch und doch besonnen auf die Veränderungen reagieren, haben die Chance, ihre Abläufe effizienter zu gestalten und ihre Geschäftsergebnisse insgesamt zu verbessern. Diese Tipps helfen Ihnen hoffentlich dabei. Falls Sie thematisch gerne weiter in die Tiefe gehen möchten, kontaktieren Sie uns gerne und vereinbaren Sie ein Beratungsgespräch.

Quelle: Newcastle Blog

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