Eine heiß diskutierte Frage, die auch die Mitarbeiter der Andreas Laubner GmbH immer wieder beschäftigt, lautet: Wie weit wird die Automatisierung durch Roboter in den für uns relevanten Branchen gehen und vor allem: Wann kommt die große Wende? Als Dienstleister im Bereich Auto-ID Solutions ist es unser zentrales Ziel, die Produktivität unserer Kunden zu optimieren. Daher ist dies eine Frage, die große Auswirkungen auf unsere Auswahl an Lösungen für unsere Kunden hat. Doch woran denken die meisten Menschen zuerst, wenn sie an Roboter und deren Verwendung denken?
Was muss ein Roboter können, um uns zu begeistern?
Der britische Nobelpreisträger Kazuo Ishiguro beschreibt in seinem neuesten Meisterwerk „Klara und die Sonne“ eine dystopisch anmutende nahe Zukunft, in der Menschen empfindsame Roboter als käufliche Gefährten für Kinder und Jugendliche nutzen. Diese unterscheiden sich bezüglich ihres Verhaltens und Aussehens kaum von echten Menschen. Die Protagonistin Klara, aus deren Sicht der Roman erzählt wird, fungiert als Spielgefährtin eines Teenagers und beschreibt einige der Schwierigkeiten, denen sie als Androidin in einer Gesellschaft ausgesetzt ist, welche empfindsame Wesen wie Wegwerfartikel behandelt. Das Werk des Autors verdeutlicht auf eindringliche Weise, wohin uns der rasante Fortschritt bringen kann, wenn wir diesem ethisch und moralisch nicht gewachsen sind.
Androiden, welche sich kaum noch von ihren Schöpfern unterscheiden, diese sogar überflügeln – kaum ein Bereich der Science-Fiction fasziniert uns bereits seit Dekaden so sehr wie dieser. Was wir jedoch in Filmen und Romanen schätzen, das spielt in unserer Branche kaum eine Rolle: Gefühle und ein menschliches Aussehen sind hier wenig gefragt, wichtig sind vielmehr autonome Arbeitsschritte sowie die souveräne und sichere Zusammenarbeit von Robotern, Menschen und Maschinen. Der Fokus liegt darauf, Roboter zu konstruieren, welche in den Bereichen Transport und Logistik zur Steigerung von Effizienz, zur Senkung von Kosten und zur Erhöhung der Sicherheit beitragen. Automatisierung – so lautet das Zauberwort der Lager- und Logistikbranche!
Wann kommen die Roboter? Die Antwort ist individuell
Während sich die Diskussion über Automatisierung immer mehr auf die Robotik verlagert, gibt es im durchschnittlichen Lager jedoch noch sehr viel Raum, um die Automatisierung zu erhöhen, lange bevor echte Roboter eingesetzt werden. Mit anderen Worten: Die Lösungen hängen nicht nur von Ihrer Branche ab, sondern auch vom Reifegrad Ihrer Prozesse und den spezifischen Rollen, die sie für Ihr Unternehmen spielen.
Die US-amerikanische Zeitschrift Modern Materials Handling veröffentlichte eine Umfrage zu den Plänen und Erwartungen von Unternehmen in Bezug auf die Automatisierung, die sich seit der Pandemie rasant entwickelt hat. Wir werden in diesem Artikel einige der wichtigen Highlights aus dieser Umfrage mit Ihnen teilen und auch darüber hinaus auf Aspekte eingehen, ob und wie die Rolle der Robotik auch in der Lagerautomatisierung an Bedeutung gewinnen wird.
In fast allen Bereichen der Wirtschaft beschleunigte sich die Aufrüstung in Bezug auf Automatisierung im Jahr 2020 rasant. Dies führte zu zahlreichen Herausforderungen für Facility Manager, die vielleicht damit gerechnet hatten, dass sie für die Ausarbeitung ihrer Pläne zur Automatisierung noch etwas mehr Zeit haben würden.
Entscheidungsträger sind zwischen zwei wichtigen Faktoren hin- und hergerissen: Ist es klüger zu modernisieren und stets auf dem neuesten Stand der Technik zu sein, oder sollte man sich darauf fokussieren, den Investitionsplan nicht zu überlasten, um den Erfolg als produktiver Zweig eines Unternehmens nicht zu gefährden?
Wenn man sich die Umfrage von Modern Materials Handling ansieht, fallen zwei Dinge auf:
- "Vollautomatisch" ist für eine sehr große Mehrheit der Anlagen in jedem Prozessbereich einfach noch kein Thema. Dies macht deutlich, dass es immer noch eine riesige Diskrepanz zwischen den Mega-Anlagen – wie beispielsweise denen von Amazon – und den typischeren Lagern und Hallen von 95 % aller anderen Unternehmen gibt. Im Moment ist es nicht notwendig, den Amazon-Standard zu erfüllen, sondern lediglich den der eigenen Branche zu schlagen.
- Die Voll-Automatisierung hat in Bezug auf bestimmte Prozesse in den letzten beiden Jahren sogar abgenommen. Es gibt einen logischen Grund, der diesen scheinbaren Widerspruch erklärt: Viele Einrichtungen mussten praktisch von einem Tag auf den anderen auf die Pandemie reagieren. Bei einem Großteil der zusätzlich verarbeiteten Mengen an Waren musste in Ermangelung vorhandener Technik mit manuellen Lösungen vorgegangen werden. Es fehlte schlichtweg die Zeit, um die vorhandene Automatisierung zu implementieren oder zu erweitern.
Wo sollten Sie anfangen zu automatisieren?
Die bedeutendsten Veränderungen in der Umfrage von Modern Materials Handling zum Thema "In welchen Bereichen sollte man sich 2021 verbessern?" sind in den Bereichen "Durchsatz", "Verpackung" und "Auftragsfüllrate" lokalisiert. Diese drei Schwerpunktbereiche weisen einen direkten Zusammenhang mit dem pandemiebedingten E-Commerce-Boom auf. Hätten alle Unternehmen schon vor der Pandemie auf eine E-Commerce-optimierte Prozessumgebung umgestellt gehabt, hätte man sichtbar machen können, wie sich die spezifischen Schritte in der Lieferkette buchstäblich über Nacht in Bezug auf Effizienz verschlechterten. All die Engpässe bei der Wiederauffüllung der Bestände sowie die Unzufriedenheit der Kunden, die aus verlorenen Bestellungen und unzureichenden WMS-Systemen resultierte, wären dann verzeichnet worden. Wir können also davon ausgehen, dass viele Unternehmen deutlich positivere Resultate verzeichneten, als sie tatsächlich hatten.
Die Automatisierung der Lagerhaltung adressiert Probleme über mehrere Prozesse hinweg - Wareneingang, Einlagerung, Nachschub und Inventur. Die Automatisierung bietet die Grundlage für die Verbesserung der Genauigkeit in den Prozessen Wareneingang, Einlagerung, Nachschub und Inventur sowie die Beschleunigung der Produktbewegungen zwischen den einzelnen Stationen. Eine funktionierende Automatisierung ist von essenzieller Wichtigkeit für die reibungslosen Vorgänge. Ein Negativbeispiel, welches viele Unternehmen in den letzten Monaten plagte: Zahlreiche Verteilerzentren mussten Kundenbestellungen für Produkte stornieren, von denen sie wussten, dass diese sich im Lager befanden. Sie konnten jedoch aufgrund einer mangelhaften Standortverwaltung durch schlechte Etikettierung oder Einlagerungspraktiken nicht gefunden werden. Die Automatisierung des Verpackungsschrittes könnte demnach einfache und vergleichsweise kostengünstige Neuanschaffungen wie Klebebandmaschinen, Kartonauswahlmodule in Ihrem WMS oder mehr automatisierte Maschinen wie automatische Verpackungslinien umfassen. Aber auch die mobilen Arbeitsplätze von NewcastleSystems tragen enorm zur Steigerung der Effizienz bei.
Doch um zu unserer ursprünglichen Frage zurückzukehren: Ab wann macht es Sinn, den Automatisierungsschritt durch Roboter im eigenen Unternehmen in Betracht zu ziehen? Wie sieht es mit einem umfassenderen Einsatz von Robotern in der Logistikbranche aus?
Robotik ist nicht für jedermann - noch nicht!
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es eine sehr große Industrie gibt, die sich der Automatisierung widmet. Und diese plant den Sprung ins Roboterzeitalter keineswegs innerhalb der nächsten Wochen. Die größten Akteure der Branche führen die öffentliche Wahrnehmung der Automatisierung zwar an: Sie zeigen Roboter, welche sich emsig durch dunkle Lagerräume bewegen und völlig autark ihre Aufträge erledigen. Die Realität für die meisten Lager ist jedoch, dass das Roboterzeitalter noch nicht angebrochen ist. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage der Peerless Research Group für Locus Robotics verdeutlicht, dass nur 7 % der Lager in den USA derzeit AMRs einsetzen, während 61 % der Befragten derzeit keine Pläne haben, diese einzusetzen oder deren Einsatz zu evaluieren.
Aber: Ein Bericht von LogisticsIQ mit dem Titel Warehouse Automation Market fasst zusammen, dass der weltweite Marktanteil von autonomen mobilen Robotern bis 2025 auf fast 15% ansteigen wird und dass der globale Markt auf über 4 Mrd. Dollar wachsen wird. Die Prognosen sind also positiv, die Wende bereits im Gange. Die Andreas Laubner GmbH reagiert auf diesen Trend: Bereits vor einigen Monaten haben wir die AMRs des US-Herstellers FetchRobotics in unser Portfolio aufgenommen.
Wie Sie sehen, können wir keine pauschale Antwort auf die Frage geben, ob Sie bereits morgen auf den Zug der Automatisierung durch Roboter aufspringen sollten. Diese muss für jedes Unternehmen individuell beantwortet werden. Unabhängig davon, ob Sie den Finger am Puls der Automatisierungstrends in Ihrer eigenen Branche haben oder nicht, sollten Sie jeden einzelnen Ihrer Kernprozesse kontinuierlich messen und optimieren. Wenn Sie dies vernachlässigen, verlieren Sie Ihren besten Indikator dafür, welche Art von Automatisierung Sie zu welcher Zeit brauchen werden. Die Andreas Laubner GmbH unterstützt Sie gerne bei diesen Fragen. Wir haben für jeden Schritt der Automatisierung in Ihrem Unternehmen die maßgeschneiderte Lösung.
Werfen Sie mit uns einen Blick in Richtung Zukunft
Unser Eindruck ist, dass viele Unternehmen schon heute durch die autonomen mobilen Roboter bereichert werden können. Bezüglich der Effizienzsteigerung, des Einsatzes rund um die Uhr sowie der hohen Sicherheit für Mensch und Material sind sie ungeschlagen. Doch wie aus unseren Erfahrungen hervorgeht, scheinen viele Entscheider noch nicht so recht zu wissen, wie AMRs die Arbeit im Lager und in der Logistik überhaupt bereichern und verbessern können. Um Interessenten einen besseren Einblick in die Welt unserer Roboter zu verschaffen, werden wir eine kleine Artikelreihe starten und Ihnen in diesen konkrete Beispiele für Arbeitsschritte zeigen, welche durch AMRs effizient und automatisiert durchgeführt werden können. Bleiben Sie also dran und schauen Sie unbedingt in die nächsten Newsletter, es lohnt sich!
Wenn man uns fragen würde, dann wäre der Fall klar: Androiden mit Gefühlen und menschlichem Aussehen brauchen wir nicht. AMRs hingegen bringen einen realen Nutzen für Lager und Logistik. Und sie nehmen es Ihnen auch garantiert nicht übel, wenn Sie mal kein nettes Wort für sie übrig haben.
Quelle: https://www.newcastlesys.com/blog/dc-automation-evolves-differently-for-everyone