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Welche Trends erwarten uns im Hinblick auf die Supply Chain 2024?

Die Supply Chain im Jahr 2024 — Was wir erwarten können

Nach turbulenten Jahren, die von einer Pandemie, den Handelskonflikt zwischen China und den USA sowie dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geprägt waren und nach wie vor sind, erholen sich die Lieferketten langsam wieder. Nun gilt es, Präventivmaßnahmen zu treffen, anstatt sich zurückzulehnen. Wir haben einige Risiken aufgelistet, die weiterhin die Supply Chain weltweit betreffen. Außerdem möchten wir einen ersten Ausblick auf die Themen gewähren, die in diesem Jahr im Hinblick auf die Supply Chain wahrscheinlich auf uns zukommen werden.  

Aktuelle Risiken in der Lieferkette

Wir listen im Folgenden alle uns bekannten Faktoren auf, die sich potenziell störend auf die Supply Chain auswirken können. Einige der Beeinträchtigungen begleiten uns nun schon seit einigen Jahren, andere sind neu hinzugekommen. Manche Faktoren, die Lieferketten noch vor Kurzem stark beeinflusst haben, machen sich mittlerweile kaum noch bemerkbar.

Risikofaktor Arbeitskräftemangel

Der Mangel an Arbeitskräften begleitet zahlreiche Branchen bereits seit längerer Zeit. Vor allem die COVID-19-Pandemie, aber auch die politische Instabilität in manchen Ländern sowie die Inflation wirkten sich negativ auf die ohnehin schlechten Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt aus. Vor allem der Arbeitskräftemangel in den Branchen Transport, Logistik, Intralogistik und Produktion beeinflussen die Supply Chain negativ. 

Risikofaktor steigende Kosten

Die Lieferkette verbindet zahlreiche Branchen und Unternehmen miteinander. Steigen die Preise in einem bestimmten Bereich, dann kann sich diese Preissteigerung entlang der Lieferkette ausbreiten. So können beispielsweise steigende Herstellungskosten auch die Transport- und Lagerhaltungskosten erhöhen.

Risikofaktor Frachtengpass/Stau

LKW-Stau vor dem Hafen von Odessa führte zu Lieferengpässen.

Besonders drastisch zeigten sich die möglichen Auswirkungen von Blockaden entlang der Lieferkette im Jahr 2021, als ein Frachtschiff im Sueskanal stecken blieb. Auch weiterhin bleiben Frachtengpässe ein hohes Risiko für Lieferkettenpartner. Auch hier kann Arbeitskräftemangel der Auslöser sein, wenn an großen Häfen Staus entstehen, aber auch veraltete Systeme könnten solche Auswirkungen haben.

Risikofaktor mangelnde Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit spielt für Unternehmen eine immer größere Rolle – entweder aus Gründen der Unternehmensstrategie oder aber aufgrund von Vorschriften und verändertem Verbraucherbewusstsein. Ein wichtiger Meilenstein war in diesem Zusammenhang das 2021 erlassene Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz, kurz Lieferkettengesetz. Die Unternehmerische Verantwortung umfasst seitdem die Einhaltung der Menschenrechte in globalen Lieferketten, beispielsweise das Recht auf gerechte Löhne, den Umweltschutz sowie den Schutz vor Kinderarbeit.

Die Supply Chain im Jahr 2024 – Trends

Viele akute Probleme, die in den vergangenen Jahren die Lieferkette belasteten, haben mittlerweile nachgelassen. Dennoch bleibt die Erkenntnis, dass neue Krisen jederzeit auftreten können und dass man sich – anders als in der Zeit vor der Pandemie – nicht auf den „Best Case“ verlassen will und kann. Die folgenden von uns festgestellten Trends können Ihnen dabei helfen, sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten, die sich auf die Supply Chain auswirken könnten. Natürlich haben wir keine Glaskugel und können nicht vorhersehen, was tatsächlich eintreffen wird. Dennoch gibt es einige Entwicklungen, die sich schon heute abzeichnen und auf die man sich bereits vorbereiten und einstellen kann.

Omnichannel-Fulfillment wächst

Die Ansprüche der Kunden, was die sogenannte „Customer Journey“, also das Kundenerlebnis von der ersten Information bis hin zum Kauf und eventuell auch bis hin zur darauffolgenden Retoure, angeht, steigen immer mehr. Dies zeichnete sich bereits vor der COVID-19-Pandemie ab. Doch die Lockdowns trieben den Online-Handel in neue Höhen. Dies wiederum führte zu einem deutlich verstärkten Fokus auf die Bedürfnisse und Wünsche der nun online konsumierenden Kunden. Omnichannel war das neue Zauberwort.

Doch nicht nur in den Bereichen Marketing und Shoppingangebote setzen immer mehr Unternehmen auf Omnichannel. Auch Fulfillment kann nach diesem neuen agilen Prinzip gedacht werden. Wichtige Schlagworte sind Click & Collect, Reserve & Collect sowie Return-to-Store. Diese Services sollen das Kauferlebnis der Kunden verbessern: Gibt ein Kunde eine Bestellung auf, kann er wählen, auf welchem Wege er die Ware erhalten möchte. Für Unternehmen verringern sich außerdem die Lieferzeiten und -Kosten, wenn mehrere Filialen oder Lagerhäuser die entsprechende Ware vorrätig haben.

Direct-to-Consumer bietet neue Optionen

Die Option, als Hersteller bzw. Marke direkt an die Endkunden zu verkaufen, wird mit dem Begriff „Direct-to-Consumer (DTS) umschrieben. Eine wachsende Menge an Verbrauchern möchte seinen Einkauf direkt beim Hersteller tätigen und verspricht sich davon ein besseres Kauferlebnis.

Doch nicht alle Marken, die sich an DTC versuchen, nehmen Transport und Logistik ihrer Güter nun selbst in die Hand. Stattdessen benötigen sie weiterhin qualitativ hochwertige Partner für diesen Bereich ihres Geschäfts. Dies verspricht einiges an Potenzial für alte Hasen der Supply Chain.

Echtzeitinformationen reduzieren Risiken

Verlässliche Informationen zu Lieferzeiten und Verfügbarkeit sind für ein positives Kundenerlebnis immens wichtig. Umso negativer wirken sich Verspätungen, fehlende Informationen zu den bestellten Produkten sowie eine chaotische Abwicklung auf die Zufriedenheit der Verbraucher aus.

Der Einsatz von Warehouse-Management-Systemen (WMS) und RFID-Tags durchleuchtet buchstäblich die gesamte Lieferkette und bietet eine Grundlage für Informationen in Echtzeit, die nicht nur ausgewertet und analysiert, sondern auch an die Kunden weitergegeben werden können.

Demand-Supply-Matching senkt Kosten

Wie schön wäre es doch, einen Blick in die Zukunft werfen zu können, um herauszufinden, was die Kunden zukünftig bestellen werden! So könnten Überbestände und Bestandsmängel verhindert und viel Lagerplatz eingespart oder umverteilt werden, während andere Produkte nicht mehr schlecht werden oder aus der Mode kommen würden.

Leider ist ein exakter Blick in die Zukunft (noch) nicht möglich. Dennoch gibt es Ansätze und Technologielösungen, die sogenannte Demand-Supply-Matching-Algorithmen nutzen, um zumindest Trends und Wahrscheinlichkeiten zu berechnen und auf Basis dessen die Produktionskapazitäten und die Nutzung von Lagerplatz zu optimieren. Solche Technologien können außerdem dazu beitragen, die Kosten für Unternehmen zu senken und Ressourcen zu schonen.

Automatisierungslösungen bleiben eine Priorität

Automatisierung und Robotik werden die Lieferkette auch 2024 weiterhin beeinflussen. Der Schwerpunkt wird zukünftig voraussichtlich auf der Implementierung intelligenter Automatisierungslösungen liegen. Diese zielen darauf ab, repetitive Aufgaben zu straffen, Fehler zu minimieren, die Auftragserfüllung zu beschleunigen, Arbeitskosten zu reduzieren und die Gesamtbetriebseffizienz zu verbessern.

Beispiele für Automatisierungslösungen:

  • Automatisierte Kommissionierungssysteme
  • Roboter und Cobots
  • Automated Guided Vehicles (AGV)
  • Vollautomatisierte Lagersysteme
  • Drohnen
  • Tragbare Technologie für Mitarbeiter wie Exoskelette
  • RFID-Tags
  • Mobile autonome Roboter (AMR)
Autonome mobile Roboter sind effektive Automatisierungslösungen für die Intralogistik.

Grüne und zirkuläre Lieferketten

Der steigende Druck von Verbrauchern, Regulatoren, Mitarbeitern und Investoren treibt Lieferkettenorganisationen dazu, Nachhaltigkeit voranzutreiben. Ehrgeizige Ziele wie „Zero Waste“ oder klimaneutrale Produkte müssen entlang der gesamten Lieferkette ausgerollt werden. Beispielsweise in Bezug auf umweltfreundliche Verpackungen müssen die unterschiedlichen Partner der Lieferkette zusammenarbeiten. Die Implementierung passender Technologien sowie eine klare Zielsetzung können dabei helfen, dass Unternehmen künftigen Gesetzen und Regelungen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umwelt entspannter entgegenblicken können. 

Maschinelles Lernen optimiert Bereiche der Lieferkette effektiv.

Künstliche Intelligenz revolutioniert den Betrieb

Die Neuigkeiten aus der Welt der künstlichen Intelligenz (KI) überschlagen sich aktuell geradezu und verspricht schon heute große Vorteile für Lieferkettenpartner in den Bereichen Bestandsverwaltung und logistische Routenplanung. Augmented Reality bietet neue Möglichkeiten für Qualitätskontrollen, Mitarbeiterschulungen und Wartungen. Maschinelles Lernen, ein Teilbereich der künstlichen Intelligenz, unterstützt Lagerleiter dabei, genaue Berechnungen von Nachfrageprognosen durchzuführen, Transportwege intelligent zu optimieren und ein besseres Bestandsmanagement zu gewährleisten.

Viele der Störungen, die in den letzten 3 bis 4 Jahren die globalen Lieferketten gebeutelt haben, bestehen auch heute noch weiter fort. Trotzdem erlebten wir eine Rückkehr zu einer Art Normalität und die Krisen führten teilweise zu Quantensprüngen in Service und Kundenerlebnis. Zurückzuführen ist dieser insgesamt erfreuliche Trend auf zahlreiche Neuerungen, die Echtzeitdaten und agile Lieferketten ermöglichen. Unternehmen, die innovativ agieren und potenzielle sowie anhaltende Risiken angehen, schaffen effiziente und widerstandsfähige Abläufe. Es gibt viele Technologien, die es Supply Chain Partnern ermöglichen, Kosten zu sparen, Nachhaltigkeit auszubauen und bessere Kundenerlebnisse zu ermöglichen. Diese Unternehmen konnten die Krisen der Lieferkette nutzen, um stärker daraus hervorzugehen. Tun Sie dies auch – mit uns an Ihrer Seite. Lassen Sie sich von uns beraten, welche Optimierungsmöglichkeiten es für Ihre Prozesse gibt, damit Sie der nächsten Lieferketten-Krise entspannt entgegensehen können.

Quelle: https://www.newcastlesys.com/blog/the-supply-chain-in-2024-what-we-can-expect

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